Pferdehaltung

Pferdehaltung

Aus den Arbeitspferden von Einst sind heute in der Mehrheit Freizeit“kumpel“ geworden. Tägliche „Einsatzzeiten“ haben sich mit dieser Entwicklung drastisch für unsere Pferde verringert. 24 Stunden dauert ein Tag – auch für unsere Pferde. Der Pferde(all)tag ist nicht so deutlich in Nacht (= schlafen) und Tag (= wach sein) getrennt.

Wie können wir den natürlichen Bedürfnissen unserer Pferde im Rahmen des Möglichen gerecht werden? Welche Freiräume können wir fernab der Steppe unseren heutigen Pferden bieten?

Unterschiedliche Haltungsformen

Leider gibt es keine Patentrezepte für jeden Pferdebesitzer und jedes Pferd. So haben sich unterschiedliche Varianten herausgebildet. Als (Leit-)Idee hat sich in den letzten Jahren eine Gruppen- und Auslaufhaltung als die empfehlenswerteste Haltungsform durchgesetzt. Wie soll aber nun diese Idee verwirklicht werden?

Bei der Gestaltung jeder Pferdehaltung gilt es die grundsätzlichen Bedürfnisse der Pferde zu berücksichtigen, aber auch jedes Pferd mit seinen individuellen Verhaltensäußerungen und auch die Vorstellungen der Reiter / Pferdebesitzer sind zu beachten.

Erst wenn alle Pferde und alle Menschen (die sich als eine Gruppe zusammenfinden sollen) sich mit der gewählten Haltungsform anfreunden können, kann man von einer gelungenen Haltung sprechen.

Grundbedürfnisse der Pferde / Pferdehaltung

  • Pferde benötigen als Lauftiere regelmäßig viel Bewegung (vor allem im Schritt!)
  • Pferde brauchen viel frische Luft. Ihre Lungen werden durch warmen, feuchten Stallmief äußerst strapaziert / angegriffen.
  • Pferde sind soziale Herdentiere und brauchen Sozialkontakt mit Ihresgleichen. (Kontakt zu Menschen reicht nicht!)
  • Pferde sind Dauerfresser. Zwar könnte man mit wenig hoch konzentriertem Futter rein rechnerisch die benötigte Energie und alle notwendigen Nährstoffe dem Pferd zuführen – aber … Verdauungssystem und die Psyche der Pferde sind auch bei unseren Haus-Pferden noch immer auf 10 – 18 Stunden Futteraufnahme ausgelegt – das kann nur mit einer genügenden Rauhfutterration erreicht werden.
  • Pferde sind keine Höhlentiere (wie wir Menschen!). Pferde sind Fluchttiere, die sich nur sicher fühlen, wenn in der gefestigten Herde auch mal der Nachbar das Aufpassen übernimmt. Der ständige Einsatz ihrer Sinnesorgane (wachsam sein) ist für Pferde wichtig (früher lebensnotwendig).